In meinem Beitrag über das Backpacking mit Hängematte bin ich bereits zu dem Schluss gekommen, dass eine Hängematte in manchen Regionen dem Zelt als Schlafplatz deutlich überlegen ist. Jetzt nehme ich die Moskito-Traveller Extreme Hängematte und das Tarp Jungle-Tent Pro, beides von Amazonas, genauer unter die Lupe.
Vielen Dank an Amazonas, die mir das getestete Material kostenfrei zur Verfügung gestellt haben!
Amazonas Moskito-Traveller Extreme
Die Hängematte besteht aus Ripstop-Fallschirmseide und hat dadurch ein recht niedriges Gewicht von 517 Gramm bei einer hohen Tragfähigkeit von bis zu 200 Kilogramm. Der Packsack ist fest
angenäht und angenehmer Weise einen Ticken größer als benötigt, so dass sich die Hängematte ohne viel Gefummel schnell verstauen lässt. Wie der Name schon sagt, ist die Besonderheit das angenähte
Moskitonetz. Dieses ist, wie der Hängematten-Stoff selbst mit einer ungiftigen und permanenten, also nicht abwaschbaren Imprägnierung gegen Insekten beschichtet. Dadurch setzen sich die nervigen
Krabbelviecher nicht mal mehr auf das Netz. Aufgespannt wird das Moskitonetz mit einer mitgelieferten Leine. Zwei leichte, aus je zwei Teilen bestehende Spreizstäbe, halten das Netz aufgestellt
wie einen Baldachin und vergrößern so den Innenraum. Dicht gemacht wird das Moskitonetz mit einem Reißverschluss, der sich aus beiden Richtungen öffnen bzw. schließen lässt. So ist es egal, wie
'rum man liegt. Auf der Innenseite des Moskitonetzes sind zwei Taschen für Kleinkram angenäht. Der Packsack eignet sich gut als Wasserflaschenhalter.
Wenn man die Hängematte nur so zum Abhängen verwenden will und keinen Insektenschutz braucht, kann man sie ganz einfach umdrehen, also mit dem Mückennetz nach unten verwenden.
Die Enden der Hängematte sind mit einem stabilen Seil zusammengerafft. In das Seil kann jedes beliebige Aufhängeseil z.B. mittels Karabiner eingehängt werden.
Die Hängematte ist extra breit, da man in ihr nicht längs in einer Linie mit der Aufhängung liegt, sondern auf die brasilianische Art, leicht gedreht. Das ist sehr rückenschonend, da man dabei
nahezu grade liegt.
Die Füße gucken bei mir auf dem Foto nur wegen der dreckigen Schuhe 'raus. Mit ihren fast drei Metern Länge bietet die Hängematte genug Platz, um sich ganz hinein zu legen.
Fazit zum Moskito-Traveller Extreme:
Die Moskito-Traveller Extreme ist eine gut durchdachte Hängematte. Besonders die Idee mit den Spreizstäben, die wirklich kaum ins Gewicht fallen und von Ultraleicht-Fans immer noch doch Stöckchen ersetzt werden können, finde ich klasse, da man sich so nicht so beengt fühlt. Auch die brasilianische Art, in der Hängematte zu liegen, ist sehr angenehm. Durch die grade Liegeposition kann sogar ich als Seitenschläfer bequem liegen. Die Hängematte werde ich auf jeden Fall weiter verwenden!
Hängematten-Aufhängung Microrope
Irgendwie habe ich wohl das Montagsmodell erwischt. Statt des beschriebenen Zweiersets wurde mir nur ein einzelnes Microrope geliefert, Für die andere Seite habe ich die Aufhängung verwendet, die
ich in meinem anderen Blogbeitrag zum Thema Hängematten beschreibe.
Dafür macht das eine einen richtig guten Eindruck! Es wiegt 80 Gramm und hat eine Tragkraft von 150 Kilogramm. Das Microrope, das ebenfalls von Amazonas ist, besteht aus einem dünnen, aber robust
wirkenden, wetterfesten Seil, mit einer Schlaufe am einen Ende und einem Aluminiumstift am anderen Ende. Wie bei meiner Aufhängmethode, wird das Seil um den Baum gelegt und das Ende durch die Schlaufe gezogen. Der Alustift wird ganz einfach durch die Schlaufe
der Hängematte gezogen. Er lässt sich auf dem Seil verschieben, so dass man nicht auf einen bestimmten Abstand zwischen den Bäumen angewiesen ist.
So, fertig. Die Hängematte hängt. Zeit für den ersten Test. Vorsichtig lege ich mich in die Hängematte. Sie schwingt leicht vor und zurück, als ich es mir bequem mache.
*klatsch* Ich sitze auf meinem Hintern auf dem nassen Waldboden.
Ich habe vergessen, das Ende des Seiles zwischen Schlaufe und Aluminiumstift festzuklemmen. Wie ihr eure Hängematte mit dem Microrope richtig aufhängt, seht ihr im rechten Bild.
Fazit zum Amazonas Microrope
Ich kann mir echt nicht erklären, wie es passiert sein kann, dass ein Seil fehlt (in der Originalverpackung), echt sehr merkwürdig.
Die Aufhängung mit dem Amazonas
Microrope geht jedoch super schnell und einfach. Wenn man einmal weiß, wie es geht, hängt die Hängematte in wenigen Sekunden. Daher werde ich die Hängematte auch in Zukunft mit dem
Microrope aufhängen.
*Edit* Ich habe mich wegen des fehlenden Microropes an Amazonas gewendet und umgehend Ersatz erhalten.
Amazonas Jungle Tent Pro
Das Tourgewicht des Amazonas Jungle Tent Pro beträgt 767 Gramm.
Die Abspannleinen sind bereits am Tarp befestigt und auch ein Beutel mit Heringen liegt bei. Tarp wie Zubehör machen einen robusten Eindruck.
Das Tarp ist türkis, was im Wald leider alles Andere als unauffällig ist. Bei den Abspannleinen hingegen ist das auffällige Orange sehr praktisch, um nicht über sie zu stolpern. Was bei dem Tarp
sofort ins Auge fällt ist die besondere Form, die speziell auf die Verwendung mit Hängematten ausgelegt ist. Am First ist das Tarp länger, um auch die Aufhängung der Hängematte bestmöglich vor
Regen zu schützen, denn sonst könnte Wasser die Seile hinab in die Hängematte laufen.
Das ganze Tarp wirkt gut durchdacht und punktet bei mir mit vielen kleinen Extras:
- Kleinen Taschen mit Klettverschluss in den Ecken des Tarps, in denen man die Abspannleinen verstauen kann, damit diese sich nicht verknoten.
- Ösen an den beiden Firstspitzen, durch die man das Tarp auch herkömmlich benutzen kann, wenn keine Bäume in der Nähe sind. Hierzu steckt man einfach die Spitze des Wanderstabes oder einer Stange in die Öse und spannt das Tarp zu allen Seiten ab.
-Zwei Abspannleinen pro Firstspitze, um das Tarp auch bei Verwendung mit Wanderstäben sturmsicher abspannen zu können.
Die Abspannleinen sind großzügig bemessen. Die Länge ist einstellbar, doch selbst auf kürzester Einstellung, waren sie fast noch zu lang, weshalb ich sie ein wenig kürzer geknotet habe.
Nervig finde ich den kleinen Packsack des Tarps, der das Einpacken zu einem ziemlichen Gefrickel macht. Ich stopfe das Tarp in den Packsack statt es zu falten, was zum einen an der Zeitersparnis
liegt, zum anderen daran, dass es besser für das Material des Tarps ist. Allerdings wird das Volumen dadurch etwas größer, was das Einpacken noch schwieriger macht. Den Beutel mit den
Heringen nehme ich daher separat, statt ihn mit in den Packsack zu stopfen.
Fazit zum Jungle Tent Pro:
Ein tolles Tarp für die Hängematte, bei dem jedes Detail gut durchdacht wirkt. Das Liegegefühl in der Hängematte unter dem Amazonas
Jungle Tent Pro war super angenehm! Ich habe mich gut geschützt gefühlt, hatte jedoch unterm Tarp weiterhin gute Sicht auf die umliegende Natur und so das typische
"Draußenschlafgefühl". Für Ultraleicht-Fans ist das Tarp wohl nichts, denn auch mit der Hälfte das Gewichtes findet man gute Tarps für die Hängematte. Ich finde es hingegen nicht verkehrt, dass
das Tarp etwas größer ist, als es unbedingt sein müsste. So ist das ganze Lager gut geschützt und man könnte auch bei Regen vor der Hängematte kochen, ohne nass zu werden.
Mein einziger Kritikpunkt ist die Farbe, da ich im Wald lieber unentdeckt bleibe.
Auch das Tarp werde ich auf meinen nächsten Touren weiter verwenden, werde mich aber mal schlau machen, ob sich das, ohne zu große Gewichtserhöhung färben lässt.
Alles in Allem bin ich von dieser Hängematten-Moskitonetz-Tarp Kombi begeistert. Das Schweben zwischen den Bäumen ist ein fantastisches Gefühl und ich werde in Zukunft sicher mal die eine oder andere Tour mit Hängematte statt Zelt machen.
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...und sicher dir fünf ultimative Tipps fürs Zelten im Rucksackzelt, die du garantiert noch nicht kanntest
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