Couchsurfing - Alleine Reisen muss nicht einsam sein

Couchsurfing Gast mit Gastgeber Italien

Alleine reisen hat viele Vorteile. Man ist schnell, spontan und unabhängig. Nur wenn man alleine reist, lernt man sich selbst wirklich kennen.
Die Kehrseite der Medaille ist oft Einsamkeit, Monotonie und das Fehlen interessanter Gespräche.

Dem lässt sich zum Glück beikommen, denn auch wenn man alleine reist, ist man nie alleine, außer man will es. Es gibt viele Möglichkeiten, interessante Leute kennenzulernen. Von der Bar, übers Trampen bis hin zum Couchsurfing.

Couchsurfing, was ist das?

Couchsurfing ist eine Webseite, auf der Reisende nach Gastgebern suchen können, die ihnen einen kostenlosen Schlafplatz zur Verfügung stellen. Das ist in der Regel die Couch im Wohnzimmer oder etwas Platz auf dem Boden, für die Isomatte. Couchsurfing ist also nichts für Luxusurlauber oder Reisende mit Rückenproblemen.

Wie funktioniert Couchsurfing?

Zuerst einmal musst du ein Profil anlegen. Dort trägst du die grundlegenden Informationen ein und ein paar Infos zu deiner Person und deinen Interessen, damit potentielle Hosts sich ein Bild von dir machen können. Dann geht's auf die Suche. Es gibt ein Suchfenster, wo du nach Gastgebern in einem bestimmten Gebiet, für einen bestimmten Zeitraum suchen kannst. Dabei können auch Sonderauswahlen wie "Raucher", "Haustiere erlaubt" oder "Rollstuhl-gerecht" getroffen werden.
Hast du einen passenden Gastgeber gefunden und bist nach lesen seines Profiles zu dem Schluss gekommen, dass du ihn gerne kennenlernen würdest, kannst du ihm eine Couch-Anfrage schicken, in der du ihm schreibst, was du vor hast, wenn du in der Stadt bist und warum du ihn kennenlernen möchtest.
Wenn deine Anfrage angenommen wurde und du bei deinem Gastgeber warst, habt ihr die Gelegenheit, euch gegenseitig Bewertungen zu schreiben. Wem es möglich ist, der bietet seine Couch nach der Reise natürlich ebenfalls als Schlafplatz für reisende an.

Für wen ist Couchsurfing geeignet?

Prinzipiell für jeden, der offen ist und Spaß daran hat, neue Leute kennenzulernen. Gefährlich ist es in meinen Augen nicht, da man durch die Bewertungen in den Profilen ganz gut einschätzen kann, mit wem man es zu tun hat. Natürlich ist es eine gewisse Hemmschwelle, jemanden ohne Bewertungen einzuladen. Daher macht es Sinn, das Profil für einen Spendenbetrag von 20€ verifizieren zu lassen. Das heißt, dass ein Bestätigungscode an deine angegebene Adresse geschickt wird, mit dem du beweisen kannst, dass du wirklich der bist, der du vorgibst zu sein. Außerdem ist es sinnvoll, schon vor der Reise selber zu hosten. Neben interessanten Geschichten und einer neuen Sicht auf deine Stadt, kannst du dabei schon erste positive Bewertungen sammeln, die deinen späteren Gastgebern ein Gefühl der Sicherheit geben.

Meine Erfahrungen mit Couchsurfing:

Meine Erfahrungen mit Couchsurfing sind durchweg positiv. Die Gastgeber waren immer super freundlich und genauso reisebegeistert wie ich, was für viel interessanten Gesprächsstoff gesorgt hat. Besonders gefällt mir, dass kein Geld im Spiel ist. Abgesehen von dem finanziellen Vorteil, sorgt das dafür, dass man nur von Menschen eingeladen wird, die wirklich Interesse daran haben, neue Leute kennenzulernen und sich nicht nur ein Zubrot verdienen wollen.
Trotzdem habe ich Couchsurfing bislang wenig genutzt. Der Grund ist, dass es eine gewisse Vorbereitungszeit erfordert. Die Locals möchten sich natürlich in der Regel gerne mindestens ein bis zwei Wochen im Voraus darauf einstellen können, wann du kommst, daher verträgt sich Couchsurfing nicht gut mit Trampen.

Dennoch: Auch beim Trampen lässt sich gut Couchsurfen, wenn auch nicht über die Webseite Couchsurfing.com. Es finden sich immer wieder nette Fahrer, die einen zu sich nach Hause einladen, wie Giulia oder Alessandro.

Ich kann euch nur empfehlen, es selbst einmal auszuprobieren, denn die Abende mit den Gastgebern sind um einiges spannender als die Abende alleine im Hotelzimmer. Beim Couchsurfen lernt man den Ort richtig kennen. Die Leute, wie sie leben und ihre Sicht auf die Stadt.

Hast du Couchsurfing bereits ausprobiert? Könntest du dir vorstellen fremde Leute aufzunehmen? Schreib es in die Kommentare!

Hier ein kleiner Einblick ins Couchsurfer-Leben:

So sieht ein Tag beim Couchsurfing in München aus.
Auch in Kempten ist Couchsurfing möglich.