Start meines 6-wöchigen Abenteuers

Trampen Urlaub Pärchen zu zweit Straße

Endlich ist es so weit! Heute startet meine sechswöchige Sommerferientour Richtung Süden. Per Anhalter geht es von Leverkusen nach München, von dort aus über Kempten weiter nach Oberstdorf, von wo aus ich auf dem E5 und Teilen der Via Alpina über die Alpen nach Meran wandere.

Danach geht es über Bozen nach Rimini, Rom und zum Abschluss nach Bari, ganz im Süden Italiens. Natürlich alles per Anhalter.

Ich bin wahnsinnig gespannt, was mich erwartet!

Trampen Mädchen Frau München Pappe

Bis Bozen begleitet mich Wibke. Sie geht in meine Stufe und als sie zwei Tage vor dem Start meiner Tour von dieser hörte, entschloss sie sich spontan mitzukommen.

Auf geht es also ins Ungewisse und ins Abenteuer.

Meine Eltern bringen uns auf die erste Raststätte auf der A3, dann heißt es Daumen raus und hoffen.

Mit dem Trampen haben wir beide noch kaum Erfahrung. Wibke fragt mich, was ich schätze, wie lange wir dort stehen würden. „Eine Dreiviertelstunde“, antworte ich.

 

Roadtrip Kumpel Freunde zu zweit Auto

10 Minuten später halten Ziad und Ziad. Die beiden gläubigen Muslims sind auf dem Rückweg von Essen, wo sie Verwandte besucht und eingekauft haben, über Frankfurt nach Hause nach Heidelberg.

Für die Einkäufe haben sie die Rückbank umgeklappt und den kompletten Kofferraum voll gestapelt. Trotzdem halten sie ohne zu zögern an und beginnen ihre Einkäufe umzuschichten, bis zwei Plätze frei sind… naja, eineinhalb trifft es eher. Obwohl es sehr eng ist und wir die Rucksäcke auf dem Schoß haben, ist die Fahrt sehr angenehm. Wir führen interessante Gespräche über den muslimischen Glauben. Beide sind fest davon überzeugt, dass Allah ihnen so viel Gutes geschenkt hat, dass sie etwas zurück geben müssen, indem sie Anderen helfen. Ein schöner Gedanke, Götter hin oder her. Außerdem verfolge Allah mit allem was er tut eine Absicht, weshalb sie glauben, sie hätten vielleicht einen Unfall gebaut und wir seien gesandt, damit sie anhalten und dem Unfall entgehen. Wie stark ihr Glaube sein muss, wird mir bewusst, als mir einfällt, dass grade Ramadan ist. Trotz dem Auto, voller Lebensmittel, scheinen sie nicht im Entferntesten ans Essen und Trinken zu denken. Als ich den Fahrer Ziad darauf anspreche, bestätigt er mir: „Du kannst vor mir ein Lamm grillen und Schokolade essen, es ist mir gleich, denn mein Glaube ist stärker als jedes irdische Bedürfnis“.

Kurz hinter Frankfurt lassen sie uns raus.

Es vergeht kaum eine Minute, wir haben uns noch nicht einmal an die Straße gestellt, da kommt Martin auf uns zu und bietet uns an, uns bis Karlsruhe mitzunehmen. Wir steigen ein. Als wir ihm von unseren Plänen erzählen, ist er begeistert. Der wandererfahrene Tauchlehrer war früher selbst oft in den Alpen unterwegs und träumt ebenfalls davon, den E5 zu gehen.

Mit Martin fahren wir bis zur letzten Raststätte vor der A8, auf die wir wechseln müssen, um nach München zu gelangen.

Trampen Backpacken Bus

Mit der nächsten Mitfahrgelegenheit hätte ich im Leben nicht gerechnet. Berufspendler, Pärchen auf dem Weg in den Urlaub oder LKW-Fahrer, mit allem hätte ich gerechnet.

Nicht aber damit, dass uns eine Fußballmannschaft auf dem Rückweg von ihrer Teamfahrt nach Köln zurück nach Stuttgart mitnimmt.

Doch es kommt uns sehr gelegen, denn so gelingt uns der Wechsel auf die A8.

BMW Automatik Auto cool Sonnenbrille

Hier stehen wir etwas länger. Die Raststätte ist schlecht besucht, da neben ihr keine Tankstelle ist, doch nach einer halben Stunde nimmt uns Khan mit. Der Berufspendler, der das Wochenende bei seiner Frau und seinen drei Söhnen verbracht hat, bringt uns fast bis nach München… wobei bringen fast zu viel gesagt ist. Er fragt mich kurzerhand, ob ich nicht Lust hätte, den Automatik-BMW zu fahren.

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen!

Auto BMW fahren Fahrer innen

Wir fahren bis zu einem kleinen Parkplatz. Khan hat ein schlechtes Gewissen, uns dort stehen zu lassen, doch er ist schon ziemlich weit von seiner Route abgewichen und auf der Gegenspur kündigt sich ein Stau an. Er will noch mit uns warten, bis wir eine Gelegenheit zur Weiterfahrt bekommen. Doch wir haben Glück.

Ich gehe zu dem einzigen Auto, das außer uns auf dem Parkplatz steht. Andi, der Fahrer fährt über München. Er fragt uns nach unserer Zieladresse und bringt uns bis vor die Haustüre.

Hier wohnt der Couchsurfer Jamal in einer WG mit zwei seiner besten Freunde. Aber in der Regel sind sie fünf oder sechs Leute, da ständig Gäste aus aller Welt zu Besuch sind.

Couchsurfing

Er hat nicht nur eine Couch, sondern gleich ein ganzes Zimmer für uns frei und das obwohl wir uns erst so kurzfristig bei ihm gemeldet haben.

Jamal schreibt gerade an seiner Magisterarbeit in Sinologie. Nach dem Studium will er zurück nach China gehen, wo er bereits ein Semester verbrachte. Er ist sehr aufgeschlossen gegenüber Neuem und liebt das Reisen genauso wie ich. Man merkt, dass ihm die studiumsbedingte Sesshaftigkeit aufs Gemüt schlägt.
 Bei Jamal bleiben wir zwei Nächte, so haben wir morgen Zeit, uns München anzusehen.

 

Einfach irre, was diese Stadt zu bieten hat, aber ließ selbst:

Hier bekommt ihr die ganze Tour als E-Book:


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Kommentare: 32
  • #1

    Thomas (Mittwoch, 09 Juli 2014 17:41)

    Es lebe das Trampen!!
    Wie schön, daß es heutzutage immer noch (oder wieder?) funktioniert.
    Senioren wie ich haben es zu Jugendzeiten als ganz selbstvererständlich
    erlebt und genutzt, bis es seit Mitte der 80er allmählich immer schwieriger wurde, auf deutschen Autobahnen mitnahmewillige Autofahrer zu finden. (oder lag das womöglich irgendwie an mir?)
    Mögen Eure Erlebnisse, beim „hiking“ wie beim „hitchhiking“ bei möglichst vielen Menschen die Neugier auf die Vielfalt von Natur und „Mensch-Sein“ wecken (bzw. wiedererwecken)!

  • #2

    Paul (Mittwoch, 09 Juli 2014 17:55)

    Es lebe die Ungewissheit, wo man abends landet. Ein Fastsenior wie ich hat das eher beim Interrailing entdeckt. Damals, als man noch nicht jeden Zug im voraus reservieren musste. Das hört sich wie ein tolles Abenteuer an. Werde mir eure/deine Erlebnisse regelmäßig reinziehen und hoffentlich Lust auf eine ähnliche (altersgemäßes) Erfahrung bekommen.

  • #3

    Nicolas Fayé (Mittwoch, 09 Juli 2014 20:27)

    Tolle Idee und tolle Umsetzung. Ich drücke euch beiden die Daumen, dass ihr ohne Probleme, aber mit vielen Erlebnissen, diesen Weg geht. Ich werde regelmäßig reinschauen, um zu erleben, wie es weitergeht.

  • #4

    jannislife (Donnerstag, 10 Juli 2014 09:07)

    Vielen Dank :)
    Wir haben praktisch nur tolle Erfahrungen beim Trampen gemacht. Allerdings haben uns auch viele Fahrer auf dem Weg gesagt, wie viel einfacher es ist, wenn man jung ist.
    Das mit dem Interrailing finde ich auch echt schade. Ich habe schon von so vielen spannenden Bahnabenteuern gehört, aber als Freunde von mir kürzlich eine Tour gemacht haben hat sich gezeigt, dass Interrailing nur noch ein Rabatt für Vielfahrer ist. Ohne Vorbuchen ging garnichts.
    Aber um so begeisterter bin ich, dass das Trampen noch genauso funktioniert, wie ich es mir nach den Abenteuerberichten aus den 70ern und 80ern vorgestellt habe!

  • #5

    Gregor schürer (Donnerstag, 10 Juli 2014 10:36)

    Tolle Idee, sehr schön umgesetzt und geschrieben.
    Es sind zwar Ferien und ich bin weder Lehrer noch Oberlehrer, aber trotzdem: Auf Rechtschreibung achten, Adjektive schreibt man klein und es heißt Raststätte.
    Auf jeden Fall weiter berichten!!

  • #6

    jannislife (Donnerstag, 10 Juli 2014 10:55)

    Danke!
    Ich habe die Fehler gleich behoben. Wenn dir weitere auffallen, schreib mir einfach über das Kontaktformular.

  • #7

    Kevin (Freitag, 11 Juli 2014 02:22)

    Verdammt schöne Idee.

    Da bin ich zugegebener Maßen vollkommen Eifersüchtig auf dich! ♥
    Drücke dir die Daumen.

    Ach, und vergisse nicht bei deinen Abenteuern, für das Abimotto abzustimmen :D

  • #8

    Zara-Janina (Samstag, 12 Juli 2014 21:20)

    Naaa, GANZ im Süden Italiens liegt Bari aber nicht ;-)

    Klingt nach einem spannenden Projekt. Ich denke, dass du hier in Italien absolut keine Probleme haben dürftest Mitfahrgelegenheiten zu finden.. bis auf sprachliche vielleicht :-)

    Viel Spaß und Glück aus Reggio Calabria, dem echten Süden Italiens, wünscht dir Zara-Janina

  • #9

    Jannis (Donnerstag, 24 Juli 2014 17:38)

    Danke an alle!

  • #10

    Eva-Maria (Sonntag, 14 September 2014 17:00)

    Ich würde mich niemals trauen, zu Trampen! Um so spannender finde ich es, deine Erlebnisse lesen zu dürfen. Vielen Dank!

  • #11

    Karin (Sonntag, 21 September 2014 20:35)

    Einerseits finde ich deine Erfahrungen toll die du sammel kannst. Aber, wärst du mein Junge... ich hätte dir das Geld für den Zug gegeben... nur das du nicht trampen musst.....Tja.. das Mamaherz....
    Trotzdem Klasse.
    lg

  • #12

    jannislife (Sonntag, 21 September 2014 20:48)

    Hey Eva-Maria,
    mir macht es wahnsinnig viel Spaß darüber zu schreiben, besonders wegen dem netten Feedback :) Aber trau dich ruhig. Dich verloren zu fühlen, kann dir helfen dich selbst zu finden.

    Hallo Karin,
    meine Lehrerin war kurz davor eine Sammelaktion zu starten :-D
    Aber für mich ist der Weg das Ziel. Das Trampen war das Beste der ganzen Reise und wann immer ich an einem Ziel angekommen bin, wusste ich gar nicht so recht, was ich dort soll.
    Auch wenn ich die Muttersorgen natürlich verstehen kann :)

  • #13

    Markus (Samstag, 18 Oktober 2014 06:20)

    Hey Jannis, das klingt nach einem schönen Abenteuer. Dass Wibke spontan mitkam ist richtig cool. Bin gespannt wie es weiter geht :-)

    Gruß Markus

  • #14

    jannislife (Samstag, 18 Oktober 2014 11:49)

    Hey, Markus du Supertramp :-D
    Ich fand's auch total klasse! Ohne jemanden, der das Selbe erlebt, hätte ich mich bei den Unglaublichen Erlebnissen wahrscheinlich ständig gefragt, ob das wirklich passiert ist ;)

    Viel Spaß auch noch bei deiner Tour!
    LG Jannis

  • #15

    Simone (Montag, 03 November 2014 18:23)

    WOW - Was für eine verrückte Idee! Ich selbst bin noch nie irgendwo hin getrampt (Angsthase), aber dein Bericht ist wirklich spannend! I LIKE

  • #16

    jannislife (Montag, 03 November 2014 19:05)

    Danke Simone :)
    Wie ein Angsthase scheinst du mir nicht grade ;)

  • #17

    Svenja (Freitag, 07 November 2014 01:21)

    Hallo Jannis,
    toll wie du die einzelnen Personen beschreibst! :-) Gibt einen super Überblick!!

    Mir gefällt auch was du über die beiden Moslems schreibst. Mein bester Freund ist Moslem und in seinem Glauben ähnlich stark! Es ist krass wie unterschiedlich sie doch das Leben angehen und wie viel einfacher vieles scheint! Sie sagen zu jedem InschALLAH, wo viele deutsche den Mut verlieren!! Und ich musste schmunzeln, wo du beschreibst das sie euch mitnehmen , obwohl das ganze Auto vermeintlich voll schien. Für einen Deutschen wäre es das wohl auch, aber ich denke sie hätten sich lieber das ganze Essen auf ihrem Schoss gestabelt (trotz Ramadan), als das sie euch stehen lassen!! Ich war zu Ramadan in Marokko und wir haben in einer Gruppe mit sozialer Arbeit einen Garten umgegraben, Unkraut gejähtet , Wurzeln gezogen - ich war kaputt , durch die Sonne die Arbeit. Aber sie haben den ganzen Tag in der prallen Sonne gearbeitet und mir dann sogar Essen gekocht!! Es war bewunderswert diese Erfahrung - ich selbst habe einen Tag Ramadan versucht und mir war abends speiübel - welche Kraft Gott, oder meinetwegen der Gedanken an Gott in den Menschen auslöst ist bewundernswert. Und ich finde es erschreckend wie der Glaube in der westlichen Welt so verdrängt werden konnte, ganz gleich ob es Gott gibt oder nicht, der wahre Glaube eines religiösen Menschen ist für mich bewunderswert - das Vertrauen ohne Zweifel, das Vertrauen das alles Gut wird und seinen Sinn hat, egal wie schlimm es auch zu sein scheint - oh weh ich schweife ab - toller Artikel :D und ich denke , ich werde bald was in die Richtung Religion und Kulturen und Denkweisen schreiben :D
    LG und mach weiter so!

  • #18

    jannislife (Freitag, 07 November 2014 10:33)

    Hey Svenja,
    danke dir!
    Ich finde es auch klasse, wenn Leute so eine starke Kraft aus dem Glauben schöpfen können, grade gegen die Modekrankheiten Depression und Burn Out währe er vielleicht ein Heilmittel. Und friedliche Religionen, wie der Buddhismus haben meinen vollsten Respekt.
    Trotzdem finde ich, man darf auch nicht vergessen, das die Kehrseite der Medaille ist. Ich habe lange überlegt, ob ich es schreiben soll, da die beiden wirklich nett wahren und ich daher auf keinen Fall rassistische Klischees gegen Moslems verbreiten möchte, aber noch auf der selben Fahrt fingen sie mit Hasspredigten wie "Diese scheiß Juden! Wenn ich könnte, würde ich sie alle verbrennen" an. Wibke, die seid ihrer Israel-Reise einen Davidstern am Handgelenk baumeln hat, wurde da schon etwas anders.
    Ich kann mich nur schwer einer Religion zu ordnen, aber ich habe immer wieder das Gefühl von etwas, das größer ist, als alles Andere. Das Gefühl geht mit Freiheit, netten Menschen und unberührter Natur einher. Am ehesten lässt es sich als eine tiefe Zufriedenheit beschreiben, denn es fühlt sich ganz anders an, als die Befriedigung aller anderen Bedürfnisse, die einem einen kurzen Kick geben, aber nie zur Wunschlosigkeit führen.

  • #19

    Marieke (Freitag, 02 Januar 2015 12:58)

    Oh das hört sich ja total geil an, vielleicht sollt ich das auch mal probieren. Wobei als Mädchen alleine, muss ich bestimmt besser aufpassen wo ich einsteige. Aber echt coole aktion, muss ich mir unbedingt gedanken zu machen.

    Liebe Grüße
    Marieke

  • #20

    jannislife (Freitag, 02 Januar 2015 13:23)

    Hey Marieke,
    tu das auf jeden Fall! Dabei macht man so tolle Erfahrungen!
    Grade als Frau hast du es super leicht mitgenommen zu werden.

    Ein kleiner Tipp, wenn du dir Sorgen wegen der Sicherheit machst: Mach Fotos von den Kennzeichen und Schicke sie einer Freundin, zusammen mit deiner Position.

    LG Jannis

  • #21

    Michèle Lichte (Montag, 02 Februar 2015 14:35)

    Sag mal hast du auch ein Bericht übers Couchsurfen im Generellen? Wie war das? Wie sind deine Erfahrungen?

    VG
    Michèle
    - Blogger Kommentiertag -

  • #22

    jannislife (Montag, 02 Februar 2015 17:25)

    Hey Michèle,
    nein das habe ich tatsächlich noch nicht. Ich schreib es mir mal auf :)

    Meine Erfahrungen sind aber durchweg positiv! Man lernt total tolle, offene Menschen kennen. Das ist viel besser, als das Übernachten in einem anonymen Hotel.

    Für neugierige Reisende ist das also genau das richtige. Wenn du aber ein paar Tage Erhohlungsurlaub planst, ist Couchsurfing definitiv die falsche Wahl ;)

    Liebe Grüße
    Jannis

  • #23

    Marco (Sonntag, 10 Mai 2015 10:23)

    Hallo Jannis.

    Schöne Grüße vom #BLOKOSO.
    Ich war schon ein paar Mal hier und habe über deine Abenteuer gelesen. Der Anfang war für mich aber neu. Ist schon interessant, wie schnell man von A nach B per Anhalter kommt. Ich selbst habe bisher immer den Gedanken gehabt, dass sich Trampen nicht mehr lohnt. Auf der einen Seite hätte ich Angst, jemanden mitzunehmen, auf der anderen habe ich aber auch schon ewig keinen Daumen am Straßenrand gesehen. Das letzte Mal ist schon über zehn Jahre her. Vielleicht habe ich d auch den falschen Eindruck, weil ich nur sehr selten Autobahn fahre. Ich bin täglich nur ein paar Kilometer auf der Landstraße zwischen ein paar Dörfern unterwegs.

    Lieben Gruß,
    der Marco

  • #24

    Alexandra (Sonntag, 10 Mai 2015 10:33)

    Hallo Jannis,
    hätte nicht gedacht, dass man beim Trampen so schnell mitgenommen wird. Klingt wirklich spannend!
    Gruß,
    Alex

  • #25

    Tanja (Sonntag, 10 Mai 2015 11:23)

    Ja, Wahnsinn! Ich würde mich das niemals trauen, bin aber begeistert von jedem der so aufs Ungewisse unterwegs ist... Wow...
    Liebe Grüße, Tanja

  • #26

    Jannis (Sonntag, 10 Mai 2015 15:49)

    Hey Marco,
    stimmt schon, hier in Deutschland sieht man wirklich fast nie Tramper.
    Auf den Kanaren ist das Trampen aber beispielsweise noch total verbreitet.

    Liebe Grüße
    Jannis

  • #27

    Tony (Sonntag, 10 Mai 2015 16:42)

    Hi Jannis,

    wow, das klingt nach tollen Erfahrungen und macht richtig Lust auf eine eigene Reise. Trampen habe ich selbst noch nie probiert, wahrscheinlich, weil man größtenteils nur negatives berichtet bekommt.
    Die positiven Erfahrungen und Begegnungen, die hieraus entstehen können, werden wohl viel zu selten thematisiert. Deine persönlichen klingen aber echt spannend und machen neugierig auf einen Selbstversuch!

    Beste Grüße
    Tony

  • #28

    Jannis (Sonntag, 10 Mai 2015 18:08)

    Absolut Tony!
    Du solltest es wirklich mal ausprobieren, die Erfahrungen, die man dabei macht, sind unglaublich!

    Ich habe neulich auch mal einen Artikel mit Tipps zum Trampen geschrieben, falls du an die Planung gehst.

    Liebe Grüße
    Jannis

  • #29

    Nina Tasev (Sonntag, 14 Juni 2015 21:05)

    Ich bin noch nie in meinem ganzen Leben getrampt. Im Gegensatz zu Deinen Eltern haben meine mich vor allen möglichen Gefahren und bösen Menschen gewarnt. Schade, ich glaube, ich habe echt etwas verpasst. Ein toller Bericht und tolle Menschen, die Ihr da getroffen habt.

    Liebe Grüße, Nina (#blokoso)

  • #30

    Mariella (Sonntag, 05 Februar 2017 11:02)

    Sehr schöner Beitrag! Da hat mich gleich die Fernweh gepackt :) Man wird ja normalerweise immer vor dem Trampen gewarnt, aber ich habe bis jetzt auch nur gute Erfahrungen gemacht.

    Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner weiterreise!

    Mariella

  • #31

    Babsi (Sonntag, 05 Februar 2017 22:16)

    Tolle Geschichte und ihr habt ja wirklich viele interessante Begegnungen gehabt, da hätte ich mir fast noch mehr Fotos oder vielleicht sogar ein Video gewünscht um mehr zu sehen. Ehrlich gesagt würde ich mich nie trauen so zu trampen, Respekt dafür! :)

    lg Babsi

  • #32

    Franzi (Mittwoch, 19 Februar 2020 09:00)

    Durch die vielen Reisen mit meinem Mann (und inzwischen Hund) haben wir sehr vielfältige Erfahrungen mit Trampern machen können, da wir meist nur mit Rucksack und Zelt aber eben manchmal auch mit eigenem (Miet-) Auto unterwegs sind. Ein paar davon möchte ich hier erzählen, um Mut zu machen aber auch um die Goldene Tramperregel zu erklären, die Jannis gar nicht erwähnt: Hört auf euer Bauchgefühl!
    Story 1: unser erster gemeinsamer Urlaub- in Irland. Man hat uns immer nur aus Mitleid mitgenommen, und erklärt, dass heutzutage NIEMAND mehr trampen würde in Irland. Es waren zudem immer Ausländer (Franzosen z.B.) die uns mitgenommen haben, niemals Iren selbst. Irgendwann sind wir auf die günstigen Busse umgestiegen, die zuverlässig an jedem Kreisverkehr eine Kuhdorf-Ausfahrt nahmen und nicht die, wo der Zielort dran stand. Wir haben VIEL von Irland gesehen ;P

    Story 2: in Patagonien haben wir selbst diverse Tramper mitgenommen- einige Israelis z.B. die überglücklich waren, endlich mal jemand anderes als eigene Landsleute zu treffen (selbst wenn es dann ausgerechnet Deutsche waren). Da sie nach dem Militärdienst alle fluchtartig das Land verlassen, treffen sie dann in der Ferne wieder nur andere Israelis. Eine Einheimische nahmen wir mit in ihr Heimatdorf, das wegen einem Vulkanausbruch evakuiert wurde- wir mussten aber von dort die Fähre in den Norden nehmen, da es keine Landverbindung auf Chilenischer Seite über die Fjorde und das Inlandeis gibt. Ohne die Dame dabei wären wir gar nicht an den Militärs vorbei in die gesperrte Zone hineingekommen, sie überließ uns dann auch ihr Haus als Unterkunft.. oder hätte es getan, aber es war uns zu gruselig in einem fremden Haus ohne Wasser und Strom und einem Garten voller Asche zu nächtigen, sodass wir lieber am Fähranleger rumlungerten, wo uns abermals die Militärs fanden und so besorgt um uns waren, dass sie erst eine Hütte für uns aufsperrten und schließlich eine Mitfahrt auf einem früheren Boot organisierten ("wer weiß, wie das Wetter morgen ist, ob das andere Boot überhaupt fährt und was der Vulkan inzwischen ausspuckt").

    Story 3: In Neuseeland haben wir auf unserer Hochzeitsreise einen rothaarigen Typen in abgeschnittenen Hosen mitgenommen. Ein echter Kiwi- inzwischen als Imker mit 4000 Völkern tätig. Was aber wirklich der wahnsinns Zufall war: er ist der einzige "Triple-Crowner" Neusseelands. D.h. er ist als einziger Kiwi alle drei US-Long-distance Hikin-trails komplett gelaufen (PSC, CD, und AT: 12.700 km Gesamtlänge). Von einem solchen Wanderweg schwärmt und träumt mein Mann seit Jahren und es war schon echter Zufall, genau DEN Mann in Neuseeland zu finden, der die gesamte Fahrt von diesen Abenteuern erzählen konnte. Die Fahrt war viel zu kurz :D

    Und noch ein Tipp: im letzten Jahr sind wir durch ganz Europa gereist, von Fernwanderweg zu Fernwanderweg, haben überall wild gezeltet und mussten manchesmal aber auch zurück zum Auto (ohne ging es nicht, wegen dem Hund) oder eine Lücke in den Wanderwegen überbrücken: Nirgendwo trampt es sich besser als in Devon (UK)!! Unfassbar! Wir sind mit zwei riesen Rucksäcken und Hund sicher nicht jedermanns liebster Mitfahrer.. aber dort haben wir nie länger als 1 min den Daumen raushalten müssen. Ob Mutter mit Auto voller Kindersitze oder Handwerker im Sprinter, alle haben SOFORT angehalten, Platz geschafft und uns an sehr guten Stellen wieder rausgelassen. Sehr nette Leute in Devon, die den Brexit allesam sehr bedauert haben.

    Das Bauchgefühl hatte mich 2009 in der Türkei gewarnt bei einem schmierigen Typ aufs Boot zu steigen, aber mein Mann ist sehr viel offener und gutgläubiger.. während er dann von Bord sprang und badete, musste ich die gleiche Erfahrung machen, wie Lothar hier schrieb. Man ist in der Situation sehr ausgeliefert- er hätte ja das Boot auch wegfahren können und meinen Mann im Wasser zurücklassen. Zum Glück ist nicht mehr passiert, aber ich kann nur jedem raten: wenn euch jemand ungut vorkommt: dann sind sie es auch! Finger weg, nicht einsteigen (oder nicht mitnehmen), schauen, dass ihr schnell und heil aus der Situation kommt.

    Beste Grüße
    Franzi